Schnell noch das wegräumen, eben noch jenes erledigen und zwischendurch noch einkaufen gehen. Kennst Du das? Dass Du den Alltag vollpackst, um möglichst viel zu erledigen und Dich erst dann gut fühlst, wenn alles geschafft ist. Sobald zwischendurch eine Pause entsteht, fällt Dir sofort etwas ein, was noch zu tun wäre. Am Ende des Tages fühlst Du Dich vielleicht gehetzt, ermüdet und kannst nur schwer zur Ruhe kommen.
Immer nur zu funktionieren, durch unseren Alltag zu hetzen oder uns hetzen zu lassen, erfüllt uns auf Dauer nicht. Wenn wir wirklich bei uns ankommen wollen und die Intensität und Fülle des Lebens genießen möchten, dürfen wir vor allem eines – uns immer mal wieder selbst entschleunigen und in einen entspannten Wohlfühlzustand finden.
In uns steckt die Fähigkeit, durchzustarten – und wieder zur Ruhe zu kommen. Dieses feine Wechselspiel zwischen Beschleunigen und
Entschleunigen ist Teil unserer Natur. Unser Körper ist dafür gemacht, sich den Rhythmen des Lebens anzupassen – dem Auf und Ab, dem Tun und dem Sein.
Dafür sorgt ein inneres Steuerungssystem, das uns oft ganz unbemerkt durch den Tag begleitet: das autonome Nervensystem. Es wirkt wie ein fein abgestimmter Dirigent, der zwischen Anspannung und Entspannung balanciert – mit einem Gaspedal, das uns in Bewegung bringt, und einer Bremse, die uns sanft zurück in die Ruhe holt.
Anhaltender Stress führt dazu, dass unser Nervensystem aus seinem gesunden Gleichgewicht gerät – und diese feine Regulierung zunehmend weniger funktioniert. Auch die Flut an Informationen und Nachrichten, zu viel an Social Media oder der Gebrauch des Handys vor dem Schlafengehen halten unser Nervensystem übermäßig aktiv und verhindern ein gesundes Zur Ruhe Kommen.
Das Gute ist: Wir können aktiv etwas für ein ausgeglichenes, resilientes Nervensystem tun – mit kleinen, aber wirkungsvollen Schritten im Alltag. Der erste und vielleicht wichtigste Schritt ist die Einsicht, dass ein wenig mehr Ruhe kein Luxus ist, sondern eine Notwendigkeit.
Ein Moment Stille. Ein bewusster Atemzug. Ein achtsamer Blick nach innen. All das sind einfache Wege, um unserem Nervensystem zu signalisieren: Du darfst loslassen. Du bist sicher. Du musst nicht ständig „on“ sein.
Und genau hier beginnt Regeneration – leise, aber kraftvoll.