Es gibt Zeiten im Leben, da bewegt sich vieles - um uns herum und in unserem Inneren.
"Veränderungen gehören im Leben dazu", "Das einzige Beständige im Leben ist die Veränderung", "An Veränderungen können wir wachsen" – gelesen und rein verstandesmäßig betrachtet mögen wir dem zustimmen.
Doch in der Realität können Zeiten des Wandels sich herausfordernd anfühlen und uns gefühlt in eine Art 'Schleuderprogramm' versetzen. Der Weg in die Veränderung, ins Andere, ins Neue, ins Unbekannte, ist nicht immer leicht, vor dann allem nicht, wenn wir Sicherheit und Beständigkeit gewohnt sind.
Wie gehen wir um mit solchen Zeiten? Und wie kann die Yoga Praxis uns dabei unterstützen?
Als ich begann, diesen Impuls zu schreiben, dachte ich: "Das kann ein größeres Unterfangen werden". Denn jede Situation und jeder Menschen sind individuell verschieden und für jeden kann es etwas anderes sein, was ihm hilft, leichter mit Veränderungen umzugehen.
Darum möchte mich auf ein paar Aspekte beschränken und aus meinen Erfahrungen schöpfen – meinen Erfahrungen als Yoga Lehrerin, als Resilienz Trainerin, aber auch als Frau, die selbst schon viele, auch größere Veränderungen durchlebt, durchfühlt und gemeistert hat.
Es gibt Wandlungsphasen, die uns relativ schnell in eine neue Situation bringen und für die es vor allem unsere Flexibilität und Anpassungsfähigkeit braucht – unser JA zur Veränderung und unser Mitgehen mit dem, was jetzt gerade erforderlich ist.
Andere Wandlungsphasen können sich über einen langen Zeitraum in unserem Leben erstrecken und uns einiges abverlangen an Durchhaltevermögen, Geduld und Zuversicht.
"Am Ende des Tunnel wartet das Licht" – dies war einer jeder 'Mutmachsätze', der mich schon zweimal in meinem Leben begleitet und in mir die Überzeugung gestärkt hat, dass am Ende alles gut werden wird. Was ich darüber lernen durfte?
Worte bringen uns nicht weiter, wenn es an konkreten Handlungen fehlt. Sich selbst gezielte Fragen zu stellen, kann hilfreich sein, um ins Handeln zu kommen:
Achtsamkeit gibt uns tägliche Rituale an die Hand, um die Aufmerksamkeit auf die vielen guten Dinge und Momente zu richten, die uns die Kraft zum Durchhalten und Weitermachen geben. Wenn nach der Yoga Praxis unsere sorgenvolle Gedanken zur Ruhe kommen, fällt es leichter, uns in unserer Umgebung umzuschauen und zu erkennen, was Hier und Jetzt 'trotzdem' alles alles gut ist.
Je mehr die Sicherheit im Außen schwindet und je ungewisser die Zukunft erscheint, umso wichtig ist es, Stabilität und Sicherheit in sich selbst und in seinem unmittelbaren Lebensumfeld zu fördern.
Mit Yoga stärken wir die Beziehung zu uns selbst. Dies hat Yoga schon oft in die Kritik gebracht, Egoismus und Selbstbezogenheit zu fördern. Jedoch ist in der Tradition von Yoga die Verbundenheit mit sich selbst und anderen eine
Eine gute Beziehung zu sich selbst sollte die Fähigkeit eröffnen, gute Beziehungen eingehen zu können. Denn auch unsere Beziehungen geben uns Halt und Stabilität. Ebenso können Beziehungen schwer auf unseren Schultern lasten, so dass es wichtig ist, genauer hinzusehen, was gute Beziehungen sind. Es sind Beziehungen, in denen wir uns ehrlich so geben können, wir sind – mit unseren Stärken und Schwächen. Es sind Beziehungen, in denen wir Anerkennung, Wertschätzung und Unterstützung erfahren. In denen Geben und Nehmen nicht auf die Waagschale gelegt werden, aber auf lange Zeit betrachtet, im Einklang sind. Es sind Beziehungen in denen wir wissen, auf wen wir uns verlassen können und wer kann sich auf uns verlassen kann.