Es gibt Zeiten im Leben, da bewegt sich vieles - um uns herum und in unserem Inneren. "Veränderungen gehören im Leben dazu", "Das einzige Beständige im Leben ist die Veränderung", "An Veränderungen können wir wachsen" – gelesen und rein verstandesmäßig betrachtet mögen wir dem zustimmen.
Doch in der Realität können Zeiten des Wandels sich herausfordernd anfühlen und uns gefühlt in eine Art 'Schleuderprogramm' versetzen. Der Weg in die Veränderung, ins Andere, ins Neue, ins Unbekannte, ist nicht immer leicht, vor allem dann nicht, wenn wir Sicherheit und Beständigkeit gewohnt sind.
Wie gehen wir um mit solchen Zeiten? Und was kann uns dabei unterstützen?
Es gibt Wandlungsphasen, die uns relativ schnell in eine neue Situation bringen und für die es vor allem unsere Flexibilität und Anpassungsfähigkeit braucht – unser JA zur Veränderung und unser Mitgehen mit dem, was jetzt gerade erforderlich ist, getreu dem Motto "Augen auf und durch".
Andere Wandlungsphasen können sich über einen langen Zeitraum in unserem Leben erstrecken und uns einiges abverlangen an Durchhaltevermögen, Geduld und Zuversicht.
"Am Ende des Tunnels wartet das Licht" – dies sind jene 'Mutmachsätze', die mich schon oft in meinem Leben begleitet und in mir die Überzeugung gestärkt haben, dass am Ende alles gut werden wird. Was ich darüber lernen durfte? Dass es gerade in schwierigen Zeiten, in denen Sorgen, Ängste und Probleme unsere Geist bestimmen, wichtig ist, sich selbst immer wieder gut zuzusprechen und sich klar auf das auszurichten, was einem Energie, Hoffnung und Zuversicht gibt. Mutmachsätze können tolle unterstützende Techniken sein - aber nur dann, wenn wir wirklich glauben können, was wir sagen.
"Alles ist gut ich und meine Lieben sind in Sicherheit." - auch das kann ein Satz sein, über den wir unser Nervensystem beruhigen können. Manchmal genügt es, solch einen Satz einmal zu sagen, manchmal müssen wir ihn auch über eine längere Zeit wiederholen und dabei ruhig und tief atmen oder andere kleine Techniken anwenden, um unser Nervensystem zu beruhigen.
Worte bringen uns nicht weiter, wenn es an konkreten Handlungen fehlt. Sich selbst gezielte Fragen zu stellen, kann hilfreich sein, um ins Handeln zu kommen:
Achtsamkeit gibt uns tägliche Rituale an die Hand, um die Aufmerksamkeit auf die vielen guten Dinge und Momente zu richten, die uns die Kraft zum Durchhalten und Weitermachen geben. Wenn nach der Yoga Praxis unsere sorgenvolle Gedanken zur Ruhe kommen, fällt es leichter, uns in unserer Umgebung umzuschauen und zu erkennen, was Hier und Jetzt 'trotzdem' alles alles gut ist.
Je mehr die Sicherheit im Außen schwindet und je ungewisser die Zukunft erscheint, umso wichtig ist es, Stabilität und Sicherheit in sich selbst und in seinem unmittelbaren Lebensumfeld zu fördern.
Mit Yoga stärken wir die Beziehung zu uns selbst. Dies hat Yoga schon oft in die Kritik gebracht, Egoismus und Selbstbezogenheit zu fördern. Jedoch ist in der Tradition von Yoga die Verbundenheit mit sich selbst und anderen eine
Eine gute Beziehung zu sich selbst sollte die Fähigkeit eröffnen, gute Beziehungen eingehen zu können. Denn auch unsere Beziehungen geben uns Halt und Stabilität. Ebenso können Beziehungen schwer auf unseren Schultern lasten, so dass es wichtig ist, genauer hinzusehen, was gute Beziehungen sind. Es sind Beziehungen, in denen wir uns ehrlich so geben können, wir sind – mit unseren Stärken und Schwächen. Es sind Beziehungen, in denen wir Anerkennung, Wertschätzung und Unterstützung erfahren. In denen Geben und Nehmen nicht auf die Waagschale gelegt werden, aber auf lange Zeit betrachtet, im Einklang sind. Es sind Beziehungen in denen wir wissen, auf wen wir uns verlassen können und wer kann sich auf uns verlassen kann.